Anbahnung musik- und tanzkultureller Teilhabe
sowie Professionalisierung im JeKits-Programm


Samplingstrategie

In der Begleitforschung werden ‚Standorte‘ des JeKits-Programms fokussiert. Mit einem Standort ist die Kooperation zwischen einem außerschulischem Bildungspartner und einer Grundschule gemeint. Es werden ausschließlich Bildungsinstitutionen mit Sitz in NRW berücksichtigt.

Das Sampling der Standorte ist an Differenzlinien ausgerichtet. Dadurch können reichhaltige Informationen und ein breites Spektrum unterschiedlicher Aspekte sowie das Auffinden von kontrastierenden Fällen oder Merkmalen gewährleistet werden.

Nachfolgend werden die zentralen Differenzlinien zu Beginn der Studie aufgeführt und visualisiert. Im Verlauf der Studie können weitere Differenzlinien hinzukommen; es ist auch möglich, dass sich bereits ausgewählte Differenzlinien als nicht relevant erweisen und entsprechend bei der Auswahl weiterer Standorte nicht berücksichtigt werden.

Samplingskriterien

Außerschulische Bildungspartner

Für die außerschulischen Bildungspartner wird eine Beteiligung am JeKits-Programm von mindestens fünf Jahren vorausgesetzt. Für die Studie werden außerschulische Bildungspartner ausgewählt, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten in das JeKits-Programm (bzw. schon zuvor in das JeKi-Programm) eingestiegen sind. Um die Anonymität der Befragten zu gewährleisten, wird die Jahreszahl mit einer Spanne von plus/minus 3 Jahren visualisiert.

Außerschulische Bildungspartner im JeKits-Programm sind überwiegend kommunale Musikschulen (in der Regel in öffentlicher Trägerschaft), aber auch Tanzinstitutionen, Musikschulen in freier Trägerschaft oder Vereine. Bei der Auswahl der Standorte gilt es daher, neben kommunalen Musikschulen, die häufig dem Fach- und Trägerverband VdM angeschlossen sind, auch andere Bildungspartner zu berücksichtigen. Die Trägerschaft wird durch die Fahne symbolisiert.

Differenzlinien bei außerschulischen Bildungspartnern sind darüber hinaus:

  • besondere Personalentwicklungsmaßnahmen wie regelmäßige Indoor-Fortbildungen, systematische Unterstützung zu JeKits-Weiterbildungsmaßnahmen oder auch spezifische Teambuildingskonzepte für die Zusammenarbeit zwischen JeKits- und Grundschullehrpersonen
  • ein besonderes Qualitätsmanagement wie die Einrichtung einer JeKits-Koordinationsstelle oder regelmäßige Evaluationen
  • besondere künstlerische Profile wie Popmusik oder ausschließlich Blasmusik oder Singing-Songwriting
  • besondere Strukturen für die Weiterführung nach JeKits wie eine hohe Vernetzung mit Musikvereinen und weiterführenden Schulen oder Programmen

Grundschulen mit den Schwerpunkten

Instrumente

Tanzen

Singen

Für die Grundschulen wird eine Beteiligung am JeKits-Programm von mindestens drei Jahren vorausgesetzt. Für die Studie werden Grundschulen ausgewählt, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten in das JeKits-Programm (bzw. schon zuvor in das JeKi-Programm) eingestiegen sind. Um die Anonymität der Befragten zu gewährleisten, wird die Jahreszahl mit einer Spanne von plus/minus 3 Jahren visualisiert.

 Es wird darauf geachtet, dass alle JeKits-Schwerpunkte (Instrumente, Tanzen, Singen) vertreten sind. Aufgrund der historischen Entwicklung werden nicht alle Schwerpunkte in gleicher Verteilung berücksichtigt, sondern beispielsweise in einem Verhältnis von 4:1:2.

Für die Auswahl der Grundschulen wird der schulscharfe Sozialindex berücksichtigt. Hierdurch können unterschiedliche soziale Zusammensetzungen der Schülerinnen und Schüler über die dazugehörigen Indikatoren – wie etwa Kinder- und Jugendarmut, Anteil der Schülerinnen und Schüler mit vorwiegend nichtdeutscher Familiensprache, mit eigenem Zuzug aus dem Ausland sowie mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache, emotionale und soziale Entwicklung (LSE) – erfasst werden. Der schulscharfe Sozialindex wird über die Uhrzeit symbolisiert.

Differenzlinien bei Grundschulen sind darüber hinaus:

  • Unterschiede im kommunalen Umfeld. Hierfür wird die von der Bertelsmann-Stiftung in Auftrag gegebene Demografietypisierung zugrunde gelegt.
  • hohe Übergangszahlen vom ersten zum zweiten JeKits-Jahr
  • JeKits 2 im Klassenverband
  • ein ausgewiesener Inklusionsschwerpunkt
  • besondere Strukturen für die Weiterführung nach JeKits

Anhand der nachfolgenden Darstellung von zwei fiktiven Standorten (StO A und StO B) werden kontrastierende Differenzlinien exemplarisch dargestellt:

Vergleicht man die beiden außerschulischen Bildungspartner, wird deutlich, dass der Standort A später in das JeKits-Programm eingestiegen ist als Standort B und sich auf den Schwerpunkt Instrumente beschränkt. Standort B ist dem VdM angeschlossen bietet nicht nur alle drei Schwerpunkte des Programms an, sondern auch regelmäßige JeKits-Fortbildungen und eine JeKits-Koordinationsstelle. Bei Standort A handelt es sich um einen Musikverein, in dem Blasinstrumente gespielt werden. Als Besonderheit werden mehrere Spielkreise für verschiedene Altersgruppen organisiert. Beide außerschulischen Bildungspartner sind gut vernetzt: Standort A ist regelmäßige in die Gestaltung des dörfliche Lebens eingebunden, während Standort B über ein enges Netzwerk mit weiterführenden Schulen verfügt.

Die Grundschule des Standorts A liegt mit Demografietyp 4 in einer ländlichen Region und hat den Sozialindex 2, während Standort B mit Demografietyp 7 in einer Großstadt angesiedelt ist und den Sozialindex 4 aufweist. Standort A fokussiert sich auf den Schwerpunkt Instrumente und weist eine besonders hohe Übergangsquote von der ersten zur zweiten Klasse auf. Standort B hingegen hat den Schwerpunkt Tanz bei durchschnittlichen Übergangsquoten. Eine Besonderheit von Standort B ist, dass JeKits 2 dort im Klassenverband durchgeführt wird und es sich um eine inklusive Grundschule mit entsprechend geschultem und erweitertem Personal handelt. Am Standort A wiederum besteht als Besonderheit eine enge Vernetzung mit den Angeboten des örtlichen Musikvereins.